Die Bachforelle am Vatertag

Den Vatertag habe ich halb verangelt. Gestartet bin ich in Rothenbergen.

Die Holzbrücke war echt schöner - schade drum. Haben sich die Fische auch gedacht und sind in den Urlaub. Flußab hinter dem Angelheim bin ich dann das erste mal aufs Maul gefallen - also eigentlich auf die linke Hand. Die Dornen sind wieder draußen und Jod hilft gegen die Entzündung. Die Böschung war einfach zu steil und noch zu naß. Mit meinem Aufschlag ins Wasser habe ich den Urlaub der Fische verlängert.

Dann bin ich mit Klappi ( Spitzname für mein neues altes Klapprad) runter ins kanadische Flußbett. Dort bin ich mit Wati ( Spitznamen für meine alte frischgewaschene Wathose mit großem frischen Matschfleck am Po) das Kiesbett abgelaufen und habe Fisch gesucht und nicht gefunden. Also mit Klappi und Wati wieder zurück zum Auto und ab nach Bad Soden-Salmünster.

 

Hinter dem Fußballplatz wurde ich dann noch 2x überfallen. Der erste Dieb raubte mir 20 Minuten und die fängigsten Stellen am Ort – der ist dann mit seiner Tageskarte und Material ab in die Büsche. Der Zweite (ein Einheimischer) erwartete mich an der Brücke mit der Geschichte vom „Großen Hecht“. Nachdem mein Ohr leicht ausgeblutet war, habe ich mich freundlich verabschiedet mit dem Hinweis “habe gerade Fisch gesehen, muss da jetzt runter“.

 

Wenn ich oben geblieben wäre, hätte ich nie erfahren, dass der Boden unten im Fluß noch nicht trägfähig ist, dass ich da nicht werfen kann und dass der Schlamm an Schuh und Wati extrem nach Gülle stinkt. Ok andere Seite. Da habe ich mich seitlich auf die Mauer gesetzt und habe schon auf der anderen Flußseite einen Spinner rumschleichen sehen. Den Wolly habe ich dann ohne Ablass in den ersten Bogen geworfen. Ich hatte ja Fisch gesehen. Und da hat es auch wieder geblitzt. Ich habe den weißen Bauch gesehen. 2x ist der Fisch noch hinterher und abgedreht bis mich der Angler auf der Brücke gefragt hat – ob was geht. Bei mir geht was, habe ich gesagt. Da unten ist Fisch, ich habe ihn ja schon gesehen, also den Bauch. Und so werf ich im Gespräch weiter und die Leine spannt sich und er fragt: Hast Du einen? Und ich: Ja habe einen – dachte ich. Aber die Bachforelle war gut genährt und kampfstark und ich hatte Schoni drauf (Spitzname für den Schonhaken). Also Leine unter Spannung halten und raus aus der Strömung – hin und her – 2x ist sie richtig schön gesprungen, die hatte richtig Dampf drauf. Ein schönes Fotos konnte ich machen und musste noch einige Fluchten parieren, bis ich den Fisch waidgerecht landen konnte.

 

Die restliche Geschichte erspare ich Euch, weil es öde ist zu hören, dass ich beim Abstieg von der Mauer zum Wasser wieder durch Dornen gerutscht bin – andere Hand. Hatte links die Rute mit Fisch dran. Und dass ich mich dann weiter flußabwärts einen Hang, einen Steilhang abgeseilt habe und nun Wati auch vorne große frische Matschstreifen hat. Und nur weil ich mir sicher war, dass kurz vor dem Ende meines Trips ( muss zurück zur Familie) unten unter dem unterspülten Ufer eine fette Forelle stehen muss. Die fette Forelle wusste das auch und war noch im Urlaub. Also bin ich mit Klappi zurück und habe fast meine Rute zerbrochen, als ich einem wilden familiären Pulk behelmter Feiertagsfahrradfahrer in dreierreihe fahrend ausweichen musste und ich ja die Rute immer quer über dem Lenker habe und dann um ein Strassenschild schlingern musste. Und als ich dann mit dem Auto zurück durchs Kinzigtal gefahren bin, da dachte ich so für mich – war wieder eine geile Zeit an der Kinzig.